Das Overberg-Kolleg in Trier und Luxemburg

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Auf den Spuren der Römer bis nach Europa – Studienfahrt des 2. Semesters nach Trier und Luxemburg

Für zwei Tage, vom 25. auf den 26.6.2018, begaben wir uns – über 50 Studierende des 2. Semesters – auf eine Studienreise nach Trier und in das benachbarte Luxemburg. Damit führten die Fachschaften Französisch und Latein des Overberg-Kollegs Münster erstmals eine gemeinsame Reise durch, auf der beide Sprachen gleichberechtigt in ihrer Vielfalt, Besonderheit und gegenseitigen Traditionen von der Römerzeit bis in das heutige Europa im Fokus standen.

Die erste Station auf der Fahrt war Trier, die älteste Stadt Deutschlands. Als Augusta Treverorum - „Augustusstadt der Treverer“ - begann die römische Besiedlung wohl schon um 17 v. Chr. Die Römerstadt entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem politischen und kulturellen Zentrum. Zeitweise war es unter Kaiser Konstantin dem Großen sogar eine Hauptstadt des Römischen Reiches! Um 160 n. Chr. entstand das nördliche Stadttor, die weltberühmte Porta Nigra (UNESCO-Weltkulturerbe), von wo aus wir uns auf den Exkursionsweg durch die Stadt machten. Einzelne Studierende hatten Kurzreferate zu römischen Baudenkmälern wie den Kaiserthermen, der Römerbrücke oder der imposanten Konstantinsbasilika vorbereitet. Die mittelalterlich-frühneuzeitliche Geschichte der urbs sacra wurde an Hand der Baugeschichte des Trierer Doms, dessen architektonischen Ursprünge ebenfalls schon in der römischen Periode nachweisbar sind, nachvollzogen.

In Ergänzung dazu erhielten wir eine eine überaus sachkundige Führung durch die anschauliche Karl-Marx-Ausstellung im Geburtshaus des großen Philosophen und Ökonomen: Die Biografie des Karl Marx, seine Anschauungen und die Nachwirkungen seiner Theorien wurden für uns hier vor der historischen Bühne des 19. und 20. Jahrhunderts lebendig.

Am frühen Nachmittag ging es dann weiter nach Luxemburg, dem heute einzigen souveränen Großherzogtums der Welt! Nachdem wir die Auberge de Jeunesse im Herzen der Stadt bezogen hatten, entdeckten wir Luxemburg als „Geheimtipp im Herzen Europas“ am Abend kulinarisch. Vor der Auberge trafen wir uns danach dann noch zu einem geselligen Beisammensein.

Pünktlich startete dann am nächsten Morgen die Führung durch die haute ville, durch die Oberstadt. Wir erfuhren unendlich viel über die Geschichte Luxemburgs von der Römerzeit bis heute, über seine Geschichte, Kultur und Bedeutung – auch als eine der drei wichtigen EU-Verwaltungszentren (u.a. Sitz des Generalsekretariats des europäischen Parlaments oder des Europäischen Rechnungshofes). Beeindruckend für uns war die Sprachenvielfalt (Luxemburgisch, Deutsch und Französisch gelten als gleichberechtigte Amtssprachen), die Informationen über das Schulsystem in Luxemburg und der Einblick die die Befestigungsanlagen der Stadt, die Kasematten (UNESCO-Weltkulturerbe). Eindrucksvoll war auch die Fahrt mit dem Panorama-Aufzug (ascenseur) Pfaffenthal, von wo wir in das Tal mit der Unterstadt hinabfuhren, über dessen Landschaft schon Goethe 1792 anlässlich seines Aufenthaltes bewundert urteilte, dass sich „hier … sich soviel Größe mit Anmut, soviel Ernst mit Lieblichkeit verbunden“ fände!

Nach dem Besuch von Trier und Luxemburg, zwei traditionsreichen Städte zwischen Römerzeit und modernem Europa, waren wir alle voller Eindrücke! Deutlich wurde uns allen: Ein wichtiges Band zwischen den gemeinsamen Traditionen bilden dabei die beiden Sprachen Latein und Französisch:

Vivat lingua Latina! Vive le français!

Wir danken dem Verein Alte Sprachen für junge Leute ausdrücklich für die finanzielle Förderung dieses interlingualen Projektes.

(Dr. Ingo Stöckmann)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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